Junghähnel Geschichte
Es war im Juni des Jahres 1905, als der junge Uhrmacher Bruno Junghähnel im Alter von gerade einmal zarten 25 Jahren in Leipzig Lindenau ein Geschäft für Uhren, Gold- und Silberwaren mit angeschlossener Werkstatt eröffnete. Die Ausbildung zum Uhrmacher absolvierte er zuvor bei seinem Onkel Franz Junghähnel in der Nähe der Leipziger Innenstadt.
Das Startkapital zur Firmengründung war nicht gerade üppig, aber mit der Unterstützung seiner Frau Olga gelang es ihm innerhalb von nur fünf Jahren den erforderlichen Betrag zu erwirtschaften, um ein paar Häuser weiter ein bereits seit 1857 bestehendes Juweliergeschäft und das dazugehörige Haus zu erwerben. Nach einem umfassenden Umbau und der Vergrößerung der Geschäftsräume konnte er nun in besserer Geschäftslage und durch die Übernahme des bestehenden Geschäftes mit einem größeren Kundenstamm weitere Erfolge realisieren.
Einen Dämpfer erhielt die Entwicklung zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und während der beiden Weltkriege. Hier konnte das Geschäft oftmals nur mit Müh und Not und durch das Engagement der Familie überstehen. Im Jahre 1945 starb Bruno bei einem Bombenangriff auf Leipzig, wo auch das Geschäftshaus nicht verschont blieb. Sein Sohn Franz, zu dieser Zeit in russischer Kriegsgefangenenschaft, konnte als gelernter Uhrmacher zu diesem Zeitpunkt die Nachfolge nicht antreten. Und so lag es an den Frauen der Familie, innerhalb der Trümmerwüste das Geschäft am Leben zu erhalten. Diese Situation bestand bis Anfang der 1950er Jahre, als Franz wieder zurück nach Leipzig kam. Von den Entbehrungen der vergangenen Jahre gezeichnet ging Franz trotzdem voller Elan an den Ausbau der Geschäftstätigkeit. Nun da der Uhrmacher wieder im Hause war, konnten endlich auch wieder Reparaturen ausgeführt werden und mit der langsam ansteigenden Nachfrage nach neuem Schmuck und Uhren ging die Entwicklung langsam wieder in geordnete Bahnen.
Nur wenige Jahre später konnte eine Kommisionshändlervertrag mit den staatlichen Behörden abgeschlossen werden. Auch wenn dieser die freie Geschäftstätigkeit einschränkte, ermöglichte er doch zumindest eine sichere Versorgung mit aktueller Ware. Ein großer Teil der vor dem Krieg bestehenden Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten außerhalb der DDR war ja abgeschnitten.
Im Jahre 1975 trat Hans Junghähnel als gelernter Goldschmiedemeister einen eigenen Weg ein und gründete in Leipzig Leutzsch eine Goldschmiedewerkstatt, in der er unermüdlich die vielen Kundenwünsche mit Unterstützung seiner Frau Irene abarbeitete. Über zwanzig Jahre wurde versucht, den zugewiesenen Gewerberaum durch größere und besser gelegene Räumlichkeiten zu tauschen. Leider ohne Erfolg, da die Branche offenkundig als nicht versorgungswichtig genug angesehen wurde.
Mit der Wiedervereinigung ergriff Hans jedoch die Gelegenheit und es wurde ein neues Geschäft mit neuer Ware in vergrößerten Räumlichkeiten eröffnet. Im Jahre 1993 wurden dann nochmals neue Räumlichkeiten in Innenstadtnähe bezogen, welche für ca. 15 Jahre betrieben wurden. Durch die Veränderung der Kaufgewohnheiten, wurden jedoch neue Verkaufsmöglichkeiten gesucht und so wurde im Jahre 2000 auf der bereits seit 1994 bestehenden Website mit dem Betrieb eines Onlineshops begonnen. Dieser wurde vor allem durch seinen Sohn und jetzigen Inhaber David entwickelt und erhielt im Jahre 2001 sogar den "digisax", eine Auszeichnung des Freistaates Sachsen für den besten Onlineshop Sachsens in diesem Jahr.
Seit Anfang der 1990er Jahre bildeten auch Trauringe und in diesem Zusammenhang vor allem die jähliche Teilnahme an der großen Leipziger Hochzeitsmesse ein großes Standbein des Unternehmens.
Im Juni 2005 wurde dann im umgestalteten SaalePark an der A9 ein neues Juweliergeschäft unter der Leitung von David Junghähnel eröffnet. Später stellte sich heraus, dass es durch Zufall der gleiche Monat wie die ursprüngliche Firmengründung 100 Jahre zurvor war. Die Entwicklung lies es zu, dass bereits 2007 ein größerer Zusatzstandort in den Promenaden Hauptbahnhof Leipzig eröffnet werden konnte. Es folgten weitere Eröffnungen in Dessau (2009) und im Paunsdorf Center (2012).
Die Messeteilnahmen wurden im Laufe der Jahre weiter ausgebaut, so dass neben Leipzig und Halle (Saale) sporadisch auch die Hochzeitsmessen in Dresden und Chemnitz bedient werden.
Zu Beginn des Jahres 2014 wurde ein neuer Onlineshop für Trauringe eingerichtet. Junghähnel will damit seine herausragende Kompetenz auf diesem Gebiet - nun auch online - unterstreichen. Ab Oktober 2017 wurde dieser Onlineshop nun auch um die Warengruppen Uhren und Schmuck ergänzt und unter einem neuen Design wieder eröffnet.